Diesen Monat fand weltweit die Fashion Revolution Week statt. Die Aktivist*innen setzen sich für eine gerechtere Modeindustrie und soziale Verantwortung von Unternehmen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette ein. Insbesondere die Textilindustrie in Bangladesch steht immer wieder im Fokus und ist bekannt für ihre schlechten Arbeits- und Produktionsbedingungen. Zahlreiche Brände, Menschen, die vor Erschöpfung sterben, Verstöße gegen Menschenrechte. Je billiger ein Kleidungsstück ist, umso sicherer können wir uns sein, dass jemand anderes den Preis dafür bezahlt.
Die Fashion Revolution Bewegung entstand nach einer der größten Katastrophen der Textilbranche: 2013 verstarben bei dem Einsturz des baufälligen Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch mehr als 1000 Menschen, mehr als 2000 wurden schwer verletzt. Die Opfer: Textilarbeiter*innen, größtenteils junge Frauen. Menschen, die unter desaströsen Arbeitsbedingungen für einen Hungerlohn Kleidung nähten, für beliebte europäische Modeketten. Unter anderem auch für den Billig-Mode-Riesen, der erst vor kurzem in der Kieler Innenstadt eingezogen ist.
Jedes Jahr im April fragen zahlreiche Menschen in den sozialen Medien „Who made my clothes?“ und fordern von großen Fast-Fashion-Marken Transparenz. Die Fashion Revolution Week erinnert daran, dass die Kleidungsstücke, die wir tragen, von echten Menschen genäht wurden. Menschen, die es verdienen, dass wir diese Kleidung wertschätzen. Sie erinnert daran, dass wir hinterfragen, welche Labels wir guten Gewissens unterstützen möchten. Dass wir unsere Kaufentscheidungen ethisch hinterfragen dürfen. Dass wir überlegen dürfen, welche Folgen die Modeproduktion für Mensch und Umwelt hat. Und dass wir gemeinsam laut werden müssen!
Zum Beispiel, indem wir die Petition unterstützen, die eine gesetzliche Regelung für die unternehmerische Sorgfaltspflicht fordert, um Unternehmen für ihre Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen haftbar machen zu können, auch über Landesgrenzen hinweg.
Support now: change.org/ranaplaza