Fast Fashion

Wie in jedem Jahr fand im November die Europäische Woche der Abfallvermeidung statt, dieses Jahr unter dem Motto „Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung“. Passend dazu wurden wir von Bündnis eine Welt zum „Slow Fashion Samstag“ eingeladen und insbesondere die Diskussionen zu Menschenrechten und Umweltverschmutzung waren für uns noch einmal eine gute Erinnerung, warum es so wichtig ist, nach Möglichkeit Fast Fashion zu vermeiden. Als Fast Fashion wird Kleidung bezeichnet, die billig produziert wird und sehr schnelle Anpassung an Modetrends ermöglicht, sie ist zu günstigen Preisen zum Beispiel bei H&M oder Primark erhältlich. Die Kritik an Fast Fashion ist eindeutig: Überproduktion (sogenannte „Wegwerf-Mode“), mangelnde Qualität, hoher Ressourcenverbrauch und vor allem schwierige Arbeitsbedingungen für Textil-Arbeiter*innen.

Auch die Kleidung spricht mit uns!

Wir öffnen oft die Schranktür und fragen uns: Was sollen wir heute anziehen? Am Ende wählen wir oft dieses eine T-Shirt oder diesen einen Pullover mit bequemen Hosen oder Jeans, weil sie immer unsere Favoriten sind. Aber wieso? Sprechen sie mit uns, um sie auszuwählen?! Ja, und wundert euch nicht über meine enorme Vorstellungskraft, bis ihr den Rest der Zeilen gelesen habt, um zu sehen, ob sie wahr sind oder nicht.

Lasst uns gemeinsam den größten Teil unserer Garderobe erkunden. Oft ist ein Stück Kleidung hinter einem Kleiderhaufen versteckt, so dass es offen sagt, dass wir es nicht mehr benötigen. Oder die Kleidung, die schon in der Jugend in die Erinnerungskiste geworfen wurde, um uns zu sagen, dass diese schönen Tage vorbei sind. Und sie sind wirklich vorbei! Lasst uns die Vergangenheit hinter uns lassen und in der Gegenwart leben.

Aktuelles aus dem Glückslokal

Man könnte meinen, ein Sommerloch setze langsam ein – Aber nein, nicht mit uns! Tatsächlich passiert derzeit eine ganze Menge im Hintergrund und unser Plan, Zeit in Bildungsarbeit zu investieren, nimmt gerade ganz schön Schwung auf. Vor einiger Zeit schon haben wir uns mit Enactus Kiel, einer Gruppe Studierender von der Christian-Albrechts-Universität, vernetzt und überlegt, wie wir voneinander profitieren und lernen können. Im Juni war es endlich so weit: In einem gemeinsamen Prozess haben wir mit unterschiedlichen Design-Thinking-Methoden mehrere Workshop-Modelle entworfen, die wir weiter ausarbeiten können, um dann zukünftig unser Wissen weiterzugeben.

Deutscher Erdüberlastungstag

Dieses Jahr war es bereits am 4. Mai so weit: Deutscher Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day), wir haben innerhalb von nur 125 Tagen die Ressourcen, die uns eigentlich für ein ganzes Jahr zur Verfügung stehen, aufgebraucht. Uff. Wenn alle Bewohner*innen dieses Planeten derartig Ressourcen vergeuden würden, bräuchten wir die Fläche von drei Erden. Und nun? Nun leben wir auf Kosten zukünftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden. Es gibt ein unangenehmes, aber treffendes Wort dafür: Externalisierung.

Kräuter vor der Glückslokal-Tür

Hast du schon gesehen, wie es überall grünt? Auch vor der Tür des Glückslokals, insbesondere im Alte-Mu-Innenhof. Die Permakulturgruppe erntet bereits jede Menge Kräuter! Und ihr könnt es auch! Welche? Hier sind unsere Lieblinge – direkt an der Tür.

Zitronenmelisse und Minze sind Kulturkräuter. Ihr kennt sicherlich den zitronigen, fast sommerlich frischen Geschmack der Zitronenmelisse für Tee oder auch für Salate. Minze ist natürlich bekannt zur Unterstützung der Verdauung, ist aber im Sommer – heiß getrunken – sehr erfrischend und durstlöschend. Ich empfehle sie gerne zum Backen von Schokokeksen und -kuchen!

Wir bauen um

Erinnert ihr euch noch an diese vor-pandemische Zeit, als wir alle täglich im Internet unsere Stimme für das Glückslokal abgeben durften, um beim Umweltpreis der Stadtwerke Kiel finanzielle Unterstützung für die Vereinskasse zu gewinnen? Lang ist’s her, doch wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren. Den Gewinn möchten wir investieren in etwas, das wir alle kennen und lieben: das Glückslokal! Wir bauen um – mit viel Tamtam. Und das meinen wir ganz wörtlich, denn unsere ehrenamtliche AG Umbau hat mehrere Angebote von Expert*innen eingeholt und sich dazu entschieden, mit dem studio tamtam aus der Alten Mu zusammenzuarbeiten.

Ein neues Leben

Mittwochmittag im Glückslokal, zwei Vereinsmitglieder haben sich für Verschenk-Termine angekündigt und möchten einen ordentlichen Schwung aussortierter Schätze vorbeibringen. Eine Stunde später. Draußen nieselt es ins Grau hinein und ich stehe im bunten Chaos, umringt vom Inhalt etwa zehn Umzugskartons. Kleidung, Accessoires, Deko, Dinge zum Basteln, Ordnen und für die Küche – Es ist einfach alles dabei und ich probiere zu überschlagen, wie viele Glücksteile wohl grade abgegeben wurden, um in diesen Räumen ein neues Leben zu beginnen und von anderen Menschen entdeckt zu werden. Bei rund fünfzig höre ich auf zu zählen, um nicht bis morgen hier zu sitzen. Und staune wieder einmal, was für ein besonderer Umverteilungs-Kosmos das Glückslokal ist.